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Country Line Dance Club

Was ist Linedance?

Geschichte

Line Dance entstand in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in den USA. In der US-TV Sendung American Band Stand (ausgestrahlt von 1952 bis 1989) wurden erstmals aktuelle Tänze einem breiten Publikum präsentiert. Diese Tanzform gilt als Gegenstück zum klassischen Paartanz und hielt als solche in den 1960er und 1970er Jahren zunehmend Einzug in die Diskotheken. Eine der bekanntesten Line Dance Choreographien, der Electric Slide wurde anlässlich der Eröffnung der bekannten New York Diskothek „Vamp“ von Ric Silver im Jahr 1976 entworfen.

Bis in die 1970er Jahre hatte Line Dance nichts mit Country und Western zu tun. Die gealterte Country-Music-Szene in Nashville wollte ihre Musik jünger und poppiger machen. Was lag also näher, als sich dem inzwischen in Diskotheken etablierten und schon aus Swing Zeiten bekannten, Line Dance zuzuwenden? So versuchten die Musiker nun zunehmen Line Dance in Ihre Bühnen-Choreographien einzubauen und den Tanzstil unter Ihren Country-Fans bekannt zu machen.

Auch durch den Film Saturday Night Fever wurde diese Tanzform immer mehr einer breiten Masse bekannt. Ebenfalls dazu beigetragen hat in den 1980er Jahren der Film „Urban Cowboy“ mit John Travolta  und 1992 der bekannte Musiktitel  Achy Breaky Heart“ von Billy Ray Cyrus. Dieser Titel ist gleichzeitig ein weiterer großer Schritt auf dem Weg zur Verbreitung von Line Dance in der modernen Country- und Western-Szene, wo diese Tanzart heute beheimatet ist.

Seit 2002 ist Line Dance als Freizeitsport anerkannt. Bei der Ablage des Deutschen Tanzsportabzeichens (DTSA)  gibt es eine extra Prüfung für Line Dance.

Grundschritte/Choreographie

Line Dance wird, wie der Name schon sagt, in Linien neben- und hintereinander getanzt. Es sind festgelegte, sich wiederholende Figuren, die synchron von der Gruppe getanzt werden, also im Prinzip ein Formationstanz. Line Dance wird ganz locker und eher gleitend getanzt, mit viel Hüfteinsatz, jedoch ohne hüpfende Bewegung, Oberkörper und Arme bleiben ruhig.

Eine Tanz-Choreographie besteht häufig aus 32, 48 oder 64 Schritten. In der Regel ist die Schrittanzahl ein Vielfaches von 8. Häufig enthält eine Choreographie mehrere Drehungen. Dadurch wechseln die Tänzer während eines Tanzes die Blickrichtung. In Anlehnung daran spricht man von 1-Wall-, 2-Wall- oder von 4-Wall-Tänzen.

Tänze, die eine Aneinanderreihung von Einzelsequenzen darstellen, werden als  phrased“ bezeichnet. Diese Einzelsequenzen sind so kombiniert, dass sie weitestgehend zum Musiktitel passen.  Der „tag“ bzw. auf Deutsch, die „Brücke“ stellt hierbei eine Form der Überleitung während weniger Takten dar.  Initial- und Final-Sequenzen runden den Tanz ab.

Die „variations“, zu Deutsch „Variationen“ stellen Erweiterungen einer bereits bekannten Choreographie dar. Diese können bewusst entworfen, aber auch spontan, zum Beispiel durch Schrittfehler, entstanden sein. 

Ausgehend von den vier Hauptgruppen „Rise & Fall“, „Smooth“, „Cuban“ und „Lilt“ lassen sich die Tänze zu den jeweiligen Musikrichtungen und Rhythmen wie folgt zuordnen:

Rise & Fall: Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Waltz

Smooth: Quick Step, Tango, Hustle, Texas Two Step, West Coast Swing, Night Club Two Step

Cuban: Cha Cha, Mambo, Rumba, Merengue

Lilt: East Coast Swing/Jive, Polka, Samba, Irish etc.

Basierend auf den bereits existierenden Aufteilungen der Tanzflächen bei Standard und Latein wurde auch für Line Dance eine entsprechende Tanzordnung entwickelt. (Abbildung 1) Diese orientiert sich wieder an der vorgestellten Gruppierung der Tänze und hat die optimale Platzausnutzung auf Veranstaltungen zum Ziel. Hierbei bewegen sich die mobilen Paartänzer auf zwei Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die Solotänzer und Tanzpaare, die vorwiegend auf der Stelle tanzen, herum.

Abbildung 1: Tanzfläche (Copyright: Alexander Stohr)

Verbreitung

Die Hauptverbreitungsgebiete stellen der Süden und der mittlere Westen der USA dar, insbesondere die US-Bundesstaaten Texas sowie Tennessee mit der Hauptstadt Nashville, dem Herzen der traditionellen Country-Szene. In Europa erfährt Line Dance seine Hauptverbreitung in Deutschland und Österreich sowie  England und den Niederlanden. Besonders in Deutschland nimmt die Anzahl an Vereinen und Tanzgruppen ständig zu. Auch entsprechende Kurse an Volkshochschulen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dies ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass Line Dance seit 2002 als offizielle Sportart anerkannt ist. Damit können nun Vereine und Tanzgruppen gefördert werden.

 

Bekleidung

Wie bei jeder Tanzform spielt natürlich auch beim Line Dance das Outfit eine große Rolle. Für das Training sollte auf Bewegungsfreiheit und bequemen Sitz geachtet werden. Es eignet sich demzufolge Freizeitkleidung in Kombination mit gut sitzenden Schuhen (niedriger Absatz). Als ungeeignet erweisen sich Schuhe mit Gummisohlen, Stöckelschuhe und Sandalen. Als unpassend und gefährlich ist das Tanzen ohne Schuhe einzustufen. Wer auf Line-Dance-Veranstaltungen stilecht auftreten möchte, wählt ein Outfit aus Western-Kleidung in Kombination mit Hut und Cowboystiefeln.



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